Reisebericht Mexiko mit Fotos - Reisezeitraum Oktober 2007
Mexiko - México
Teil 3: Yucatan - Quintana Roo
Teil 1: Mexiko City - Puebla - Oaxaca
Teil 2: Chiapas - Campeche
7. Etappe: Campeche - Sayil - Xlapak - Labná - Loltún -Uxmal ca. 230 km
Sayil
Heute ist ein Besichtigungsmarathon der Mayastätten der Puuc-Region angesagt.
Puuc bedeutet übersetzt aus der Mayasprache soviel wie Hügel oder auch Hügelland. Als Puuc-Region bezeichnet man ein Gebiet südlich der "Sierrita de Ticul" (Puuc-Berge).
Zu den Mayastätten dieser Region gehören Sayil, Xlapak, Labná, Loltún, Kábah und Uxmal, die wir alle in den nächsten zwei Tagen besuchen. Einen spezifischen Baustil der Fassadenverzierung kennzeichnet ein Großteil der Bauwerke dieser Region.
Wir fahren von Campeche zuerst nach Sayil.
Die Tempelanlage Sayil hatte ihre Blütezeit um das Jahr 800.
Das bedeutendste Gebäude ist "El Palacio" mit einer Kantenlänge von 85 Metern und einer Höhe von drei Stockwerken.
Etwas abseits befindet sich "El Mirador" ca. 400 Meter südlich von "El Palacio".
Xlapak
Xlapak ist keine 10 km von Sayil entfernt. Xlapak hatte seine Blütezeit zwischen den Jahren 600 und 900. Es befindet sich nur ein restauriertes Gebäude dort, "El Palacio".
Labná
Unser nächstes Ziel ist das nur wenige Kilometer entfernte Labná.
Labná hatte seine Blütezeit ca. im 9. Jahrhundert und man geht davon aus dass bis zu 3.000 Menschen dort gelebt haben.
Um die vielen Menschen ausreichend mit Wasser zu versorgen wurde Wasser in so genannten "Chultunes" (Zisternen) aufgefangen und gesammelt, da das Gebiet sich in einer trockenen Hügellandschaft befindet.
Das größte Gebäude ist "El Palacio" mit einer Kantenlänge von ca. 120 Metern.
El Arco mit seinen Reliefs ist ein gutes Beispiel für den typischen Puuc-Stil.
El Mirador ist eine nicht restaurierte Pyramide auf deren Spitze sich ein Tempel befindet.
Loltún
Die "Grutas de Loltún" (Höhlen oder auch Grotten von Loltún) sind ca. 20 km von Labná entfernt. Der Weg nach Loltún führt durch sehr schöne riesige Obstplantagen.
Die "Grutas de Loltún" haben eine Gesamtlänge von mehreren Kilometern von dem ein kleiner Teil zu besichtigen ist. Man geht davon aus dass Menschen diese Höhlen schon vor 2500 Jahren benutzt haben. Leider sind viele Höhlenmalereien durch die unzähligen Menschen die es nicht unterlassen konnten diese anzufassen zerstört. Auf dem letzten Bild kann man noch Handabdrücke von Kindern aus der Mayazeit erkennen.
Die Höhlen kann man nur im Rahmen einer Führung besuchen die ca. alle Stunde beginnen.
Ich mag diese kleine Mayastätten sehr denn wir waren meist die einzigen Besucher und konnten uns in alle Ruhe umsehen und die Eindrücke genießen.
Unser Zeitplan ist jetzt leider nicht mehr zu halten, wir wollten noch Kabah besuchen bevor wir in unser Hotel nach Uxmal fahren. Also fahren wir gemütlich über die Dörfer und genießen die Eindrücke.
8. Etappe: Uxmal - Kabah - Uxmal- Celestún - Merida ca. 280 km
Kabah
Von unserem Hotel geht es recht zeitig auf nach Kabah denn wir haben uns sehr viel vorgenommen. Der Plan ist zuerst Kabah zu besichtigen, danach Uxmal, dann eventuell einen Umweg von fast 200 km zu fahren um nach Celestún zu gelangen und dann zu unserem Ziel, Merida.
Kabah war nach Uxmal die wichtigste Stadt der Region und ist 20 km von Uxmal entfernt. Kabah hatte seine Blütezeit zwischen den Jahren 750 und 950. Das bekannteste Gebäude ist der "El Palacio de los Mascarones" (Palast der Masken) mit seinen knapp 300 Gesichtern des Regengottes "Chac-Mool". Viele der Nasen sind leider abgebrochen. Auf Grund der Trockenheit in diesem Gebiet hatte der Regengott "Chac-Mool" eine besondere Bedeutung für die Mayas.
Sehr selten für die Mayas sind dreidimensionale Darstellung von Figuren wie die Atlanten in Kabah.
Die Bewohner von Kabah sind heute nur noch diverse Reptilien.
Kabah war mit Uxmal über eine erhöhte gepflasterte Zeremoniestraße (Saché) mit einer Länge von 18 km verbunden und in der anderen Richtung mit Labná. Am Anfang und Ende des Weges steht ein Bogen (El Arco).
Uxmal
Uxmal war eine sehr bedeutende Stadt und herrschte über Sayil, Xlapak, Labná und Kabah. Der Name Uxmal bedeutet dreimal gebaut obwohl Uxmal tatsächlich fünfmal neu errichtet wurde. Auch in Uxmal war der Wassermangel ein Problem und aus diesem Grund spielte der Regengott und Himmelsschlange "Chac-Mool" im Leben der Mayas hier eine wichtige Rolle. Die Besiedlung von Uxmal begann um das Jahr 600 und Uxmal wurde wie viele andere Mayastätten um das Jahr 900 aufgegeben.
Uxmal gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Tempel "Casa del Adivino" (Haus des Zauberers) hat eine Höhe von 39 Metern. Die Treppe auf der Westseite ist bis zu Spitze mit Steinmasken des Regengottes "Chac-Mool" verziert.
Der "El Palacio del Gobernador" (Gouverneurspalast) wurde im typischen Puuc - Stil errichtet. Die Fassade ist knapp 100 Meter lang und der obere Teil ist mit Gesichtern des Regengottes "Chac-Mool" verziert.
Gran Pirámide ist 32 Meter hoch und nur der nördliche Teil wurde restauriert. El Grupo del Palomar (Taubenschlag) gehörte einst zu einem viereckigen Gebäude.
Der genaue Verwendungszweck des Gebäudes "Cuadrángulo de las Monjas" (Nonnenviereck) ist unbekannt. Das Gebäude hat 74 Zimmer und befindet sich direkt hinter dem Tempel "Casa del Adivino".
Die Fassade zeigt den Regengott "Chac-Mool" und die gefiederte Schlange "Quetzalcóatl".
Das Ballspiel auf dem "Juego de Pelota" (Ballspielplatz) nahm einen wichtigen Platz in der Kultur der Maya ein. Gespielt wurde mit einem schweren Kautschukball und man nimmt an das Ziel war es den Ball mit den Hüften durch die Ringe an der Seite zu befördern. Über die Konsequenzen für die Verlierer und auch die Sieger gibt es unterschiedliche Annahmen.
Casa de las Tortugas (Haus der Schildkröten) ist im oberen Teil mit Schildkrötenabbildungen verziert.
Celestún
Wir haben uns entschlossen den nicht ganz unwesentlichen Umweg von 200 km nach Celestún am Golf von Mexiko zu fahren. Nach unseren Zeitplan müssten wir noch im halbdunklen in Merida ankommen. Die Fahrt auf den völlig einsamen Straßen durch ein großes Sumpfgebiet macht jede Menge Spaß.
Unser Ziel in Celestún ist das "Reserva de la Biosfera Ría Celestún". Wir suchen uns ein Boot für einen zweistündigen Trip durch das Biosphärenreservat an der Brücke am Ortseingang in Celestún. Oh, die Preise sind gepfeffert ein zweistündiger Trip kostet 100 US-Dollar. Wir handeln auf 80 US-Dollar runter und beginnen unsere Fahrt zu den Flamingos.
Während der Fahrt kann man außer den Flamingos noch viele andere Wasservögel beobachten.
Ein Highlight ist die Fahrt durch einen 200 Meter langen Mangroventunnel.
Nach der Bootstour fahren wir an den Strand und nehmen einen Imbiss in einem schönen Strandrestaurant.
Mérida
Mérida, die alte Mayastadt "T'hó" ist die Hauptstadt des Bundesstaats Yucatán mit ca. 750.000 Einwohnern. Das Herz der Stadt ist der "Plaza Grande" der auch "Plaza de la Independencia" oder auch "Plaza Principal" genannt wird. Rund um den Platz befinden sich viele schöne koloniale Gebäude.
Der "Palacio Muncipal" (Rathaus) wurde 1542 erbaut und befindet sich an der "Gran Plaza".
Der "Palacio de Gobierno" ist Sitz der Regierung des Bundesstaates Yucatans und wurde im Jahre 1892 erbaut.
Die "Catedral de San Ildefonso" befindet sich auf den Ruinen eines alten Mayatempels, der um die Kathedrale zu errichten zerstört wurde. Die Kathedrale wurde im Jahre 1598 fertig gestellt und liegt ebenfalls an der "Gran Plaza".
Die "Iglesia de la Tercera Orden" wurde im 17. Jahrhundert an der Stelle eines Mayatempels errichtet.
Der "Paseo de Montejo" wird von vielen schönen Kolonialvillen gesäumt. Er wurde im 19. Jahrhundert errichtet in Anlehnung an den "Paseo de la Reforma" in Mexiko Stadt.
Mérida ist eine sehr schöne Stadt und es war sehr schade dass wir nur einen Tag Zeit hatten. Die schönen Straßenrestaurants mit Live-Musik laden zum verweilen ein und man kann hier sehr angenehm den Tag ausklingen lassen.
9. Etappe: Merida - Izamal - Chichén Itza ca. 140 km
Izamal
Izamal ist ca. 70 km von Mérida entfernt und der Umweg auf dem Weg nach "Chichén Itza" hält sich in Grenzen.
Izamal hat knapp 15.000 Einwohner und irgendwie ist hier alles gelb.
Das Kloster "Convento de San Antonio de Padua" war eines der ersten Kloster in Mesoamerika und wurde 1561 fertig gestellt. Der Papst Johannes Paul II hielt am 11. August 1993 eine feierliche Messe in dem Kloster.
Natürlich hat auch Izamal die so eine oder andere Pyramide.;-) Die Pyramide "Kinich Kak Moo" steht auf einer Grundfläche von 200 mal 180 Metern, ist 34 Meter hoch und wurde zwischen den Jahren 400 und 600 errichtet.
Chichén Itza
Mit "Chichén Itza" erreichen wir ein weiters Highlight auf unserer Tour.
Die Geschichte von "Chichén Itza" ist nicht hundertprozentig geklärt, es existieren verschiedene Ansichten über die Entstehungszeit der Stadt. Man geht davon aus dass die Errichtung von "Chichén Itza" vermutlich um das Jahr 450 begann. Ihre Blütezeit unter den Mayas hatte die Stadt um das Jahr 800 wurde aber wie so viele Mayastädte um das Jahr 900 wieder mehr oder weniger aufgegeben. Die Tolteken besiedelten "Chichén Itza" um das Jahr 1000 wieder. Als die Spanier "Chichén Itza" erreichten war die Stadt aber schon wieder größten Teils verlassen.
Chichén Itza gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
El Castillo ist das wohl bekannteste Gebäude von "Chichén Itza" und hat heute eine Höhe von 25 Meter. El Castillo hat neun Ebenen die durch eine Treppe in zwei Teile geteilt wird, welches die 18 Monate des Kalenders der Mayas mit jeweils 20 Tagen darstellt. Ein weiterer Monat hatte fünf Tage und ein Sonnenjahr (Haab) war perfekt. Die vier Treppen haben jeweils 91 Stufen plus die oberste Ebene macht zusammen 365. Zufall? Ich glaube nicht dass irgendetwas dem Zufall überlassen wurde denn die Mayas hatten ein unglaubliches Wissen der Astronomie.
Die "Plataforma de las Águilas y los Jaguares" (Plattform der Adler und Jaguare)war vermutlich den Wildjägern der Mayas gewidmet welches man von den Relief ableitet.
Der große Ballspielplatz "Gran Juego de Pelota" ist der größte Mexikos. An den beiden Enden befindet sich jeweils ein Tempel. Der Platz hat eine Länge von 135 Metern und hat eine beeindruckende Akustik. Was an dem einem Ende des Platzes gesagt wird kann man am anderen Ende verstehen.
El Caracol (Observatorium) hat vier Außentüren im oberen Rondell die in die vier Himmelsrichtungen zeigen.
Das "Edificio de las Monjas" (Nonnenhaus) hatte unzählige Zimmer und recht beeindruckende Ausmaße mit einer Länge von 60 Metern, einer Breite von 30 Metern und einer Höhe von 20 Metern.
Eine Besonderheit in "Chichén Itza" erzeugt das Sonnenlicht zur Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). An der Treppe von "El Castillo" wird aus Licht und Schatten die Illusion erzeugt als wenn eine Schlange die Treppe hinauf oder abwärts bewegt. Im März bewegt die Schlange sich nach oben und im Sebtember nach unten. Abends wird in einer Lichtshow dieser Effekt nachgestellt.
10. Etappe: Chichén Itza - Cobá - Tulum - Playa del Carmen - Cancun ca. 280 km
Cobá
Die Mayaruinen von Cobá befinden sich ca. 42 km von Tulum entfernt. Wir fuhren von Chichén Itza nach Cobá (ca.110 km).
Die Blütezeit erreichte Cobá zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert. Im 8. Jahrhundert lebten wahrscheinlich ca. 55.000 Menschen in Cobá.
Die Fläche der Mayastadt Cobá betrug ca. 70 Quadratkilometer. Die Gebäudegruppen waren mit einem Netzwerk aus Straßen verbunden die zwischen dem 6. und 8.Jahrhundert errichtet wurden.
Die längste Straße (Saché 1) hat eine Länge von ca. 100km und reicht bis nach Yaxuná nahe Chichén Itza.
Der Stile der Gebäude gleicht eher den Mayaruinen von Peten in Guatemala als denen von Yucatan.
In einem Reiseführer fand ich den Hinweis: die Kinder nach einer sicheren Stelle zum Baden in der Laguna Cobá zu fragen. Wir entschlossen uns nicht zu baden.
Nohoch Mul, die große Pyramide ist mit 42 Metern das höchste Gebäude in Cobá.
Der Templo de las Iglesias, Tempel der Kirchen befindet sich in der Nähe des Eingangs zu dem Komplex.
Tulum
Nach einer guten halben Stunde Fahrt erreichen wir Tulum.
Die Ruinen von Tulum liegen direkt am Meer und sie bilden einen schönen Kontrast zum türkisblauen Meer.
Tulum wurde erst im 12. Jahrhundert besiedelt. Der Name Tulum (Mauer) ist nicht der ursprüngliche Name. Abgeleitet wurde dieser Name durch den Umstand, dass der innere Teil von Tulum von einer bis zu 6 Metern hohen Mauer umgeben war. Es wird angenommen dass der ursprüngliche Name Zama (Morgenröte) lautet.
Das höchste Gebäude in Tulum ist El Castillo, das Schloss.
Der Templo de las Pinturas, Tempel der Fresken ist eines der bedeutendsten Gebäude in Tulum. In dem Tempel wurden farbige Fresken gefunden die recht gut erhalten sind.
Wir sind jetzt knapp drei Wochen lang unterwegs, waren meist nur eine Nacht am selben Ort und haben 3000 km in zwölf Tagen mit dem Auto zurückgelegt. Wir haben recht wenig geschlafen, meist bis Mitternacht in einem Restaurant oder einem Cafe zugebracht und sind früh aufgestanden.
Ich freue mich auf Meer und Strand!!!
Cancun - Playa del Carmen - Cozumel
Cancun ist eine Retortenstadt die in den 70'er Jahren geschaffen wurde. Die Tourismusplaner wollten eine Kopie von Acapulco errichten.
Cancun besteht aus der Stadt Cancun und der Zona Hotelera. In der Stadt Cancun gibt es nichts wirklich Sehenswertes. In der Zona Hotelera befinden sich unzählige Hotels am türkisblauen Meer.
Playa del Carmen liegt ca. 70km südlich von Cancun entfernt. Auch Playa del Carmen besteht aus der Stadt Playa del Carmen und einer Zona Hotelera.
Die Insel Cozumel hat eine Länge von ca. 53 km, eine Breite von ca. 14 km und liegt ca. 70 km südlich von Cancun bzw. ca. 20 km südöstlich von Playa del Carmen.
Die Insel ist ein bekanntes Taucher- und Schnorchelparadies.
Stündlich fahren Fähren vom "Terminal Maritima Playa del Carmen" nach Cozumel. Die Überfahrt dauert ca. 45 Minuten.
Wir haben uns jetzt fast eine ganze Woche erholt und Meer und Strand genossen.
Vom Busbahnhof in Playa del Carmen fährt stündlich ein Bus zum Airport Cancun, diesen nehmen wir und der Trip geht
dann in Guatemala weiter.