Indonesien
Der Staat Indonesien besteht aus mehr als 17.000 Inseln von den mehr als 6000 bewohnt sind. In Indonesien leben mehr als 225 Millionen Menschen auf einer Fläche von knapp 2 Millionen Quadratkilometern. Mit 225 Millionen Einwohner ist Indonesien der viertgrößte Staat der Welt. Die Inselkette erstreckt sich in äquatorialer Richtung über mehr als 5000 km. Die größten Inseln sind Java, Sumatra, Borneo, Sulawesi, Neuguinea und Bali sicher die bei uns bekannteste Insel. Indonesien ist seit dem 27.12.1949 unabhängig vorher war es eine holländische Kolonie. Auf der Hauptinsel Java leben mehr als die Hälfte der Einwohner. Fast 90 Prozent alle Indonesier werden dem Islam zugerechnet.
Jakarta
Die Hauptstadt Jakarta mit ca. 9 Millionen Einwohnern befindet sich auf Java im Nordwesten der Insel. Während der holländischen Kolonialzeit hieß die Stadt Batavia.
Am Flughafen angekommen nehmen wir uns ein Taxi zu unserem Hotel.
Gleich nach der Ankunft beginnen wir unsere Stadtbesichtigung. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren zum alten Hafen. Die Taxifahrt zog sich endlos hin und wir wunderten uns schon über die große Entfernung. Wie sich später rausstellte ist unser Taxifahrer eine schöne Ehrenrunde mit uns gefahren. Die Taxikosten sind aber sehr gering und es ist nicht wirklich ein Problem. Unser Plan war vom Hafen durch die City zu unserem Hotel zurück zu laufen.
Früher nannte man diesen Teil der Stadt das Grab der Holländer. Die stehenden Gewässer, die damaligen hygienischen Verhältnisse und die Hitze waren ein idealer Brutherd für Krankheiten aller Art.
Ein einheimischer Guide bot uns eine anderthalb stündige Führung durch den Hafen und das Stadtviertel an inklusive Rikschafahrt für ca. 10 Euro. Sicher weit überteuert aber er sprach ein gut verständliches Englisch und bequem war es auch.
Wir besichtigen ausführlich den Hafen und hatten sogar Gelegenheit uns auf einem der Schiffe umzusehen. Mit diesen Schiffen fahren die Leute übers offene Meer nach Sumatra und Borneo. Auch die Innenausstattung hat nichts mit Moderne zu tun. GPS, Radar oder andere moderne Hilfsmittel sucht man vergeblich. Als Berliner bin ich ja kein Seemann aber einen seetüchtigen Eindruck machen die überladenen Boote nicht.
Die Wahl unseres Guide war eine gute Investition. Er hat uns einen interessanten Einblick in die Geschichte von Jakarta verschafft. Wir gingen nun zu Fuß weiter in Richtung Unanhängigkeitsplatz. Das Nationaldenkmal Monas ist 132 Meter hoch und seine Flamme an der Spitze ist mit 35 Kilogramm Gold überzogen.
In der National Moschee Jakarta haben bis zu 120.000 Menschen Platz. Sie wurde 1975 erbaut.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Bandung über Bogur. Ich würde dringend abraten hier selber Auto zu fahren. Wir hatten von Deutschland aus eine Tour mit Fahrer und Guide gebucht.
Bogur
Bogor befindet sich ca. 60 km von Jakarta entfernt und hat knapp 800.000 Einwohner. Unsere Besichtigung des botanischen Gartens dauert nur kurz. Ein gigantischer Regenguss verwandelt die Wege nach kurzer Zeit in kleine Bäche und wir sind mal wieder Pitsch Nass. Im Nachhinein habe ich gelesen es ist die regenreichste Stadt der Insel.
Bandung
Bandung auch "Stadt der Blumen" ist mit 3 Millionen Einwohnern Indonesiens viertgrößte Stadt.
Die Autofahrt nach Bandung über den Puncak-Pass war ein echtes Abenteuer. Die Fahrt führte durch winzige Strassen und Dörfer. Zwischenzeitlich haben unser Guide und auch der Fahrer die Orientierung verloren. In den Dörfern findet man so etwas wie moderne Wegelagerer. Sie haben Schranken und Barrieren errichtet und wenn man durchfahren will ist ein winziger Geldbetrag erforderlich. Die Fahrt dauerte mehrere Stunden und da kommt man locker auf 10 "Mautstationen". Die Einblicke in die Dörfer und Landschaft waren sehr interessant und es war tausendmal besser als wenn wir eine Schnellstrasse benutzt hätten.
In Bandung kamen wir erst sehr spät an und so haben wir uns am Abend ein Restaurant gesucht und danach noch so eine Art Biergarten und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Bandung wird auch als Paris von Java bezeichnet da es einen sehr europäischen Stil verkörpert. Typisch für Bandung sind seine Bauten im Art-Deco Stil den man sonst eigentlich nur in Miami findet.
Von Bandung aus unterwegs gewinnt man einen Eindruck von dem Leben der Leute auf dem Land. Die Menschen sind sehr freundlich und herzlich.
Mit viel handwerklichen Geschick werden aus geflochtenem Bambus ganze Häuser errichtet. Der Bambus wird erst mit einem scharfen Messer gespalten. Dann können die Fasern geflochten werden.
In der Nähe von Bandung befindet sich der Vulkan Kawah Putih mit seinem Kratersee. Es riecht stark nach Schwefel. Früher wurde hier Schwefel abgebaut. Schilder warnen vor der Vergiftungsgefahr und zu langem Aufenthalt.
Nach zwei Nächten in Bandung fuhren wir nach Baturaden.
Wir besuchten ein sundanesisches Dorf indem die Menschen weitgehend auf technischen Fortschritt verzichten. Es erinnert mich ein wenig an die Amish-People in den USA.
Nach einer Übernachtung in Baturaden ging es weiter nach Yogyakarta über das ca. 2000 Meter hoch gelegene Dieng-Plateau.
Überall links und rechts der Landstrasse findet man kleine Gewerke oder Verkaufsläden je nach Beschaffenheit der Natur an diesem Orten. Kommt dort ein besonders lehmhaltiger Boden vor findet man kleine Ziegeleien oder gedeihen bestimmte Obst oder Gemüsesorten in der Region besonders gut werden diese angebaut und am Straßenrand verkauft.
Auf dem Dieng-Plateau befinden sich der hinduistische Arunja Tempel und Kanah Sikidang ein brodelnder Schwefelsee.
Nach der Fahrt über das Dieng-Plateau kommen wir zu einem der Highlights auf der Insel Java an den Borobudur Tempel.
Borobudur Tempel
Der buddhistische Tempel Borobudur ist ca. 40 km von Yogyakarta entfernt. Es ist ein riesiger Tempel mit neun Etagen und einer Kantenlänge von 123 Metern. Erbaut wurde er im 8. Jahrhundert. Der Borobudur Tempel gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Insgesamt befinden sich um die Mittelstupa mit einem Durchmesser von knapp 11 Metern 72 kleinere Stupas.
Yogyakarta
In Yogyakarta leben ca. 500.000 Menschen. Yogyakarta liegt im gleichnamigen Sultanat.
Den Sultanspalast kann man besichtigen.
Yogyakarta ist ein guter Ausgangspunkt für die Besichtigung des Borobudur Tempels, des Prambanan Tempels und für Touren zum Gunung Merapi "Feuerberg" einen aktiver Vulkane.
Das Sultanat Yogyakarta ging aus dem Reich Mataram vor im Jahre 1755. Der Sultanspalast ist bewohnt und bestimmte Teile kann man besichtigen. Seit 1988 herrscht der Sultan Hamengkubuwono der Zehnte.
Rund um den Prambanan Tempel befinden sich noch diverse andere Tempel. Diese Tempel kann man nahezu allein besichtigen denn sie werden kaum von Touristen aufgesucht. Wir besuchten den Plaosan Tempel und den Sewu Tempel. Beide hinduistischen Tempel wurden ungefähr zur selben Zeit wie der Prambanan Tempel errichtet.
Prambanan Tempel
Der hinduistische Tempel Prambanan ist ca. 20 km von Yogyakarta entfernt. Der Tempel wurde im 9. Jahrhundert errichtet. Der mittlere Shiva Tempel ist 47 Meter hoch. Der Prambanan Tempel gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mangkunegaran Palast
In Surakarta (Solo) befindet sich der Mangkunegaran Palast seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1757 zurück. Der Mangkunegaran Palast ist heute ein Museum.
Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark
Im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark befindet sich der Vulkan Bromo. Wir besichtigen den Vulkan bei Sonnenaufgang. Um 02:00 Uhr ist die Nacht zu Ende wir trinken noch schnell einen Tee und dann geht es los. Unser Fahrer bringt uns das erste Stück zum Aussichtspunkt. Nun geht es weiter mit einem Jeep zum Aussichtspunkt Penanjakan in 2700 Meter Höhe, es ist kalt. Aber die Aussicht entschädigt in bunten Farben kann man die Vulkane sehen und ein Vulkan lässt auch ab und zu eine Rauchwolke aufsteigen.
Reis
Wieso erhält ein Lebensmittel eine eigene Überschrift? Wenn man Reis benötigt geht man in den Supermarkt und kauft ihn. Ganz einfach!
Ich habe mir die Sache mit dem Reis mal genauer angesehen, welch ungeheure Arbeit von der Pflanzung bis zur Ernte im Reis steckt.
- als erstes die Aussaat in ein nicht durchwässertes Feld bis der Reis aufgeht
- Vorbereitung des Reisfeldes, durchpflügen meist mit dem Wasserbüffel und wässern - das Wasser verhindert die Bildung von Unkraut
- nun müssen die Setzlinge von Hand ins Reisfeld umgesetzt werden
- während der Reifezeit von 4 - 6 Monaten muss das Reisfeld ständig gewässert werden
- Trockenlegung des Reisfeldes
- Ernte des Reises meist von Hand mit der Sichel
- nun wir der Reis gedroschen damit die Körner von der Pflanze getrennt werden
- jetzt muss der Reis noch geschält und poliert werden - dies machen Maschinen
Je nach Reissorte und Region sind so bis zu drei Ernten im Jahr möglich. Der Ertrag pro Quadratmeter liegt zwischen 300 und 700 Gramm ungeschälten Reises je nach Anbaugebiet und Sorte. Indonesien ist der drittgrößte Reisproduzent der Welt.
Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel und der größte Teil davon geht nicht locker mal in den Supermarkt.
Der massenhafte Reisanbau stellt die Welt auch vor große ökologische Probleme. Für ein Kilogramm Reis werden beim Nassanbau 3.000 bis 10.000 Liter Wasser benötigt und es entsteht das Treibhausgas Methan welches ca. 20 mal stärker als Kohlendioxid wirkt.
Inzwischen sind wir mehr als drei Wochen unterwegs und waren meist nur eine oder zwei Nächte am selben Ort. Wir sind reif für die Insel. Von Surabaya geht es mit dem Flieger nach Denpasar auf Bali. Die Flugzeit beträgt nur 45 Minuten.
Bali
Die Insel Bali hat 3,3 Millionen Einwohner auf einer Fläche von knapp 6000 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist Denpasar dort befindet sich auch der gleichnamige Flughafen.
Mehr als 90% aller Einwohner sind Hindus. Der balinesische Hinduismus kennt auch ein Kastensystem es unterscheidet sich aber von dem strengen Kastensystem in Indien. Es gibt keine Unberührbaren (Dalits). Die vier Kasten sind:
- Brahmanen (Priester)
- Satryas (Krieger)
- Wesyas (Adlige)
- Sudras (dieser Kaste gehören etwa 95% der Bevölkerung an)
Leider gab es auch zwei verheerende Terroranschläge in Bali einem am 12.10.2002 und einem am 01.10.2005 gute vier Wochen vor unserer Anreise. Bali war durch die Ereignisse relativ leer viele Touristen haben ihre Reise storniert. Vielen Balinesen wird dadurch ihre Lebensgrundlage geraubt der Tourismus. Das hat die Insel nicht verdient, wir stornierten nicht und haben es keine Sekunde bereut. Unser Hotel befand sich in Legian Beach unmittelbar hinter Kuta.
Bali ist auch bekannt als Insel der Götter. Auf Bali befinden sicht mehr als 10.000 Tempel. Einer der bekanntesten Tempel ist der Meerestempel Pura Tanah Lot. Der Tempel ist auf dem Landweg über eine 50 Meter langen Weg nur bei Ebbe erreichbar. In einer Höhle am Fuß des Tempels befindet sich eine heilige Süßwasserquelle.
Wir wollten eigentlich noch nach Komodo und uns die Komodowarane ansehen. Für den Trip benötigt man aber drei Tage mit zwei Übernachtungen. Die Entscheidung fiel gegen die Warane und wir erkundeten lieber Bali. Wir haben uns ein Auto ausgeliehen und sind mit unseren "neuen österreichischen Freundinnen" über die Insel gefahren.