
Reisebericht Bolivien mit Fotos - Reisezeitraum Mai 2004
Bolivien

Huayna Potosi

Basilika Virgen de la Candelaria

Sonneninsel Titicacasee
Bolivien ist ein Binnenland ohne direkten Zugang zum Meer. Im Norden grenzt es an Peru, im Norden und
Westen an Brasilien, im Süden an Paraguay, Argentinien und Chile. Bolivien hat eine Fläche von ca. 1 Million Quadratkilometer
mit ca. 10 Millionen Einwohnern. Bolivien ist eines der ärmsten Länder Südamerikas. Die Hauptstadt Boliviens ist Surce aber
der Regierungssitz ist La Paz
Titicacasee
Der Titicacasee hat eine Fläche von ca. 8300 Quadratkilometern ungefähr 10-mal größer als die
Gesamtfläche Berlins. Der Titicacasee liegt in einer Höhe von 3810 Metern und ist der höchste schiffbare See der Welt.
Ungefähr 30% der Fläche gehören zu Bolivien. Seine Länge beträgt ca. 200 km und die Breite ca. 65 km bei einer Tiefe von
knapp 300 Metern an seiner tiefsten Stelle. Die Wassertemperatur lädt nicht zum Baden ein mit einer durchschnittlichen
Wassertemperatur von ca. 12 Grad Celsius. Alleine der Name klingt schon so exotisch dass ich den See schon immer sehen
wollte

Sonneninsel Titicacasee

Sonneninsel Titicacasee

Sonneninsel Titicacasee
Wir sind nun aus Peru mit dem Bus in Copacabana in Bolivien nicht in Brasilien angekommen und fahren nun
mit dem Boot zur Sonneninsel (Isla del sol). Nach einer kurzen Fahrt auf dem Titicacasee mit einem tollen Ausblick sind wir
jetzt auf der Sonneninsel angekommen. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf die Kordilleren mit einem Sichtfenster von
ca. 600 Kilometer in der Breite. Ein Guide erzählt uns von dem höchsten Skigebiet der Welt welches sich dort befindet.
In Copacabana befindet sich die Basilica Virgen de la Candelaria und wurde 1605 erbaut

Basilika Virgen de la Candelaria

Blick auf Copacabana

Blick auf Copacabana
Die Fahrt führt durch eine sehr schöne Landschaft nach San Pedro de Tiquina. Dies liegt an der engsten
Stelle des Titicacasees (Estrecho de Tiquina). Jetzt wird es abenteuerlich wir müssen aus unserem Minibus aussteigen und mit
einem kleinem Boot übersetzten. Unser Minibus wird auf einem Floss über den See geschippert. Das sieht alles andere als
stabil aus aber ich denke mir immer die machen das schon viele Jahre so und werden ihr Handwerk schon verstehen.
Es gab wohl schon oft Überlegungen eine Brücke zu bauen aber die Einwohner sind strikt dagegen denn dann verlieren sie ihre
Jobs und die Ortschaften fallen in die Bedeutungslosigkeit.
Auf der anderen Seite angekommen in San Pablo besteigen wir unseren wohlbehalten angekommenen Minibus und setzten die Fahrt
fort

Estrecho de Tiquina

Estrecho de Tiquina

Estrecho de Tiquina
La Paz
La Paz liegt in 3600 Meter Höhe in einem Tal umgeben von El Alto. La Paz ist der höchst gelegene
Regierungssitz der Welt. In La Paz leben knapp 1 Million Menschen. Der internationale Flughafen La Paz in El Alto liegt auf
4000 Meter und ist der höchst gelegene Verkehrsflughafen der Welt. Die Flugzeuge benötigen bei Start und Landung wesentlich
höhere Geschwindigkeiten auf Grund des geringeren Auftriebs in der Höhenluft

Blick auf La Paz

Iglesia San Francisco

Catedral de Nossa Senhora

Parlamentsgebäude

Präsidentenpalast Plaza Murillo

Strassenszene - La Paz

Impressionen La Paz

Blick auf die Hauptstrasse

Demonstration La Paz
Gute Arbeit wir haben unser Flugzeug verpasst besser gesagt wir wollten gerade den Flug bestätigen und
die nette Dame teilte uns mit das es heute Morgen geflogen ist. Wir dachten es fliegt erst am nächsten Tag. Die Umbuchung war
unkompliziert. Nun haben wir einen zusätzlichen Tag La Paz was ich gar nicht schlecht finde. Wir wollten noch für eine Nacht
nach Lima fliegen und dann weiter nach Quito. Nun ist nur ein kurzer Flughafenaufenthalt daraus geworden. Aber dies bringt
uns um ein wieder sehen mit Zori was ich persönlich sehr ärgerlich finde.
Durch die gewonnene Zeit buchen wir beim örtlichen Skiverein den Club Andino Boliviano eine Tour zum Chacaltaya ins höchste
Skigebiet der Welt. Auf der Fahrt zur Skihütte die sich in 5000 Meter Höhe befindet stoppen wir noch im Valle de Luna dem
Mondtal. Der Chacaltaya hat eine Höhe von 5421 Metern und unser Ziel ist der Gipfel. Der Rainer ist mutig und wagt eine
Abfahrt im völlig vereisten Schnee

Mondtal - Valle de la Luna

Mondtal - Valle de la Luna

Blick vom Chacaltaya

Blick vom Chacaltaya

Blick vom Chacaltaya

Blick vom Chacaltaya

Blick vom Chacaltaya

Blick vom Chacaltaya

Gipfel Chacaltaya 5421 Meter

Illimani 6439 Meter
Im Morgengrauen geht es zum Flughafen. Die Fahrt verläuft alles andere als gemütlich, durch irgendwelche
Unruhen wird die Strasse zum Flughafen mit großen Felsbrocken beschmissen. Der Taxifahrer muss Slalom um die Brocken fahren.
Überall ist schwer bewaffnetes Militär und unser Taxifahrer spricht unverständlich für uns aufgeregt in sein Funkgerät. Na
Super, wir sind ein wenig beunruhigt. Wir kommen wohlbehalten am Flughafen an und fliegen jetzt über Lima nach Quito in
Ecuador
Tipps
Fazit:
- Die Zeit war mit drei Nächten in Bolivien viel zu kurz. Wir haben versucht sie optimal zu nutzen und eine Menge angenehme
Eindrücke gewonnen. Allerdings meldet sich der Körper deutlich durch die große Höhe mit diversen unangenehmen Erscheinungen.
Nachmittags in der Rushhour ist der Kessel La Paz voller Abgase und das Atmen fällt schwer.
Die Menschen sind nett und hilfsbereit.
Sicherheit:
- Wir hatten keinerlei negative Erlebnisse in Bolivien. Doch auch hier ist große Vorsicht angesagt und ich empfehle sich in
einem aktuellen Reiseführer vorher zu informieren.
Bitte bedenkt die relativ niedrigen Einkommen der Leute vor Ort, haltet euren "Luxus" ein wenig zurück und führt niemand in
Versuchung. Vollkommene Naivität wird in jedem Land der Welt bestraft.
Geld:
- Die Landewährung ist der Boliviano. Alle Preise sind in Boliviano oder teilweise auch in US Dollar ausgezeichnet. Der
Euro kann an jeder Wechselstube oder Bank in Boliviano getauscht werden.
In den meisten Touristengegenden gibt es Geldautomaten die mit allen gängigen Kreditkarten funktionieren.
Transport:
- Innerstädtisch gibt es eigentlich keinen verwertbaren Nahverkehr, zumindest nicht für uns Touristen. Taxis sind preiswert
am besten man achtet auf das eingeschaltete Taxameter oder handelt den Fahrpreis vorher aus. Bus, Bahn und Flugverbindungen
sind reichlich vorhanden. Tickets können in den vielen Reisebüros problemlos erworben werden.
Flug:
- Wir hatten einen Flug von Berlin über Amsterdam nach Lima und zurück von Quito über Amsterdam nach Berlin mit KLM.
Von Arequipa sind wir nach Cusco geflogen den Flug haben wir im Reisebüro Vorort gebucht.
Mit Taca sind wir von La Paz nach Quito über Lima geflogen. Den Flug haben wir bei Zori gebucht.
Reiseroute und Dauer:
- Peru - Bolivien - Ecuador
- Berlin - Amsterdam - Lima - Arequipa - Cusco - Aquas Calientes - Puno - La Paz - Quito - Galapagos - Quito - Amsterdam -
Berlin
- Gesamtreisedauer: 4 Wochen
- Peru: 17 Tage
- Bolivien: 3 Tage
- Ecuador: 10 Tage
Gesundheit:
- Ich will hier niemanden Angst machen aber Ignoranz kann hier schlimme Folgen haben. Ihr würdet doch auch nicht aus einem
Flugzeug ohne Fallschirm springen und in diesem Fall sind die Impfungen euer Fallschirm. Mit einer guten medizinischen
Vorsorge steht einer unbeschwerten Reise nichts im Weg.
Ein ausreichender Impfschutz braucht Zeit also kümmert euch rechtzeitig. Beginnt mit den Vorbereitungen mindestens zwei
Monate vor Abreise.
- Das Blatt wendet sich gerade viele Krankenkassen bezahlen die Impfungen.
Ich bin kein Arzt alles was ihr hier lest beruht auf meinem Erfahrungen und Wissen. Die Gefährdungslage vor Ort ändert sich
ständig.
Redet mit euren Hausarzt wenn er in Tropenmedizin erfahren ist oder wendet euch an das nächste Tropeninstitut.
- Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sollte man unbedingt dabei haben. In ihr sollten folgende Dinge vorhanden sein:
Pflaster in verschiedenen Größen, kleine Verbände, eine Pinzette, eine Schere, Tabletten gegen Durchfall und nicht nur welche
die den Durchfall stoppen sondern auch welche die Darmflora aufbauen, Fiebermittel Paracetamol besser als ASS oder Aspirin
und eventuell auch Einwegspritzen mit Kanüle.
Ein gutes Antimückenmittel ist sehr wichtig in Malariagebieten.
- Der beste Schutz gegen durch Mücken übertragene Krankheiten ist keinen Mückenstich zu bekommen.
Dies erreicht man durch richtige Kleidung: lang und möglichst hell und schützt eure Füße und Fersen. Antimückenmittel sind
unverzichtbar.
- Unbedingt empfohlene Impfungen für jede Fernreise:
Diphtherie + Polio + Tetanus
Grundimpfschutz der auch am Heimatort vorhanden sein sollte.
Hepatitis A
Übertragung durch Lebensmittel, Handkontakt mit anschließendem Mundkontakt
Inkubationszeit 2- 7 Wochen
Hepatitis B
Übertragung Blut und Sexualkontakte
Inkubationszeit 1- 6 Monate
Hepatitis A und B können in einer Kombiimpfung geimpft werden deshalb empfehle ich beide. Hepatitis B ist wesentlich leichter
übertragbar als HIV.
- Empfohlene Impfungen und Vorsorge für Bolivien:
Typhus
Übertragung Lebensmittel
Inkubationszeit 1- 10 Tage
Tollwut
Übertragung meist Biss durch Tiere
Inkubationszeit 3- 10 Wochen
Selbst durch kleinste Katzer an der Haut von einem Tier zugefügt kann Tollwut übertragen werden. Auch wenn ihr nicht geimpft
seid ist unmittelbar nach der Infektion noch eine sichere Therapie möglich. Im Zweifelsfall geht immer davon aus das dieses
Tier Tollwut hat!!! Tollwut verläuft nach dem Auftreten der ersten Symptome immer tödlich!!!
Malaria
Übertragung durch Mücken die hauptsächlich am Abend und in der Nacht aktiv sind
Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate - Auch nach der Rückkehr gebt immer bei verdächtigen Erkrankungen an das ihr euch
in einem Malariagebiet aufgehalten habt.
Leider kann nicht gegen alles geimpft werden eine Malaria Vorsorge ist unbedingt nötig. Entweder eine Prophylaxe d.h.
tägliche Tabletteneinnahme z.B. Malarone oder eine "Standby-Ration" für den Ernstfall. Leider ist Malarone sehr teuer 12
Tabletten kosten 55 Euro für die Prophylaxe wird pro Tag eine Tablette benötigt, während des Aufenthalts in den gefährdeten
Gebieten plus eine Tablette für den Tag davor und 6 Tabletten für 6 Tage nach Abreise aus dem Gebiet. Als Standby-Ration
benötigst du 12 Tabletten.
Gelbfieber
Gelbfieber wird übertragen durch Mücken
Inkubationszeit: 3- 7 Tage
Einige Länder verlangen bei der Einreise aus Gelbfiebergebieten eine Impfbescheinigung.
- Weitere Gefährdungen für die es keine Vorsorge gibt:
Dengue-Fieber
Übertragung durch Mücken die am Tage und am Abend aktiv sind.
Inkubationszeit 2- 8 Tage
Therapie: Arzt aufsuchen, Ruhe und Paracetamol kein ASS/Aspirin
Durch die Erderwärmung nehmen im Moment in vielen Teilen Asiens Erkrankungen an Denguefieber stark zu.
Hepatitis C
Übertragung Blut und selten Sexualkontakte
Keine Impfung möglich!
Höhenkrankheit
Oberhalb einer Höhe von 2500 Meter können Symptome der Höhenkrankheit auftreten. Die Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit,
Erbrechen, Appetitlosigkeit, Herzrasen und Schlaflosigkeit. Vermeiden kann man die Höhenkrankheit durch einen langsamen
Aufstieg von max. 500 Metern am Tag und langen Gewöhnungsphasen. Auch das Trinken von Cocatee oder das Kauen der Cocablätter
mildern die Symptome der Höhenkrankheit.
Beim starken Auftreten der Symptome sollte man sofort absteigen und einen Arzt aufsuchen. In schweren Fällen kann die
Höhenkrankheit tödlich enden.
Wir hatten ab Cusco zeitweise mit Übelkeit und Appetitlosigkeit zu kämpfen. Besonders schlimm wurde es dann in La Paz. Zurück
auf Meeresspiegelhöhe auf den Galapagosinseln verschwanden die Symptome innerhalb weniger Stunden. Bis der Körper sich wieder
vollkommen normal verhalten hat vergingen drei Wochen.
Planung:
- Die Planung der Reise beginnt gewöhnlich mit einer Idee im Kopf in einem gut sortierten Buchladen. Mit den dort
vorhandenen Reiseführern läßt sich die Machbarkeit prüfen und man erhält einen ersten Überblick der groben Kosten.
Dies soll keine Werbeseite werden aber beim Thema Reiseführer muss ich hier mal den "Lonely Planet" erwähnen. Ich kenne
keinen anderen Reiseführer der so übersichtlich aufgebaut ist. Inzwischen gibt es auch die ersten Ausgaben in deutscher
Sprache. Auf allen größeren Reisen war der entpsrechende "Lonely Planet" immer dabei.
Es hat sich bewährt ein Großteil der Transporte und Übernachtung vorher zu klären. Ansonsten verbringt man sehr viel
wertvolle Urlaubszeit vor Ort mit der Organisation. Für Leute die mehr Zeit haben sicher kein Problem. Allerdings sollte man
sich immer ein kleines Abenteuer vor Ort offen halten.
lostrotamundos.de
Christian Hertzer
Reisebericht Bolivien mit Fotos letzte Änderung 07/2007