Japan ist ein Inselstaat der aus mehreren Inseln besteht, die Haupinsel ist Honshu diese ist auch die größte Insel der Inselkette. Die Hauptstadt Tokio und auch Kyoto welche wir im Verlauf dieser Reise besuchen befinden sich auf Honshu.
Japan hat eine Gesamtfläche von knapp 380.000 Quadratkilometer mit ca. 130 Millionen Einwohnern. Alle Inseln befinden sich im Pazifik östlich von Russland, Nordkorea, Südkorea und China. Der höchste Berg Japans ist der Fujisan mit einer Höhe von 3776 Metern, wenn man Glück hat kann man ihn beim An- und Abflug von Tokio sehen. Japan wird auch als Land der aufgehenden Sonne bezeichnet welches mit der Bedeutung des Namens auf Japanisch zusammenhängt.
Erstaunlich war für mich das nur sehr wenige Japaner Englisch sprechen und das in einer der fortschrittlichsten Industrienationen der Welt. Mit meinem auf knapp 10 Worte bemessenen Japanisch machte es die Sache nicht gerade leichter.
Die Sprachprobleme im Restaurant sind erheblich und wenn keine englische Karte vorhanden ist wird es spannend.
In traditionellen Restaurants sind alle erhältlichen Speisen in Plastik modelliert ausgestellt, meist im Schaufenster wenn vorhanden das hilft sehr.
Viele Restaurants sind nicht einfach zu finden denn sie befinden sich häufig nicht im Erdgeschoss aber in einer der oberen Etagen und von außen nicht sichtbar. Es steht zwar unten am Haus ein dickes fettes Schild aber was hilft es? Ich kann es nicht lesen.
Eine kleine Story
In einem angesagten Restaurant in Ikebukuro das von meist jungen Leuten besucht wird gehe ich auf die Toilette. Einige junge Japaner sprechen mich auf Englisch an wo ich denn herkomme. Ich antworte: I come from Germany und sie erwidern Amerika. Super, ich sage: No, Germany und versuche unsere deutschen weltweit bekannten Errungenschaften zu erwähnen und sage: Germany, Mercedes Benz und BMW natürlich in englischer Aussprache. Sie schauen mich an und zucken mit den Achseln. Die Japaner beraten sich mit dem an ihrem Tisch verbliebenen Leuten. Nach kurzer Zeit wird es laut an ihrem Tisch und alle rufen: Germany... Oliver Kahn... Germany... Oliver Kahn. Na Super, der Fußball regiert wohl doch die Welt.
Tokio / Tokyo
Die Hauptstadt Tokio hat knapp 9 Millionen Einwohner und im gesamten Ballungsraum Tokios leben 35 Millionen Menschen. Ein Großteil der Leute aus dem Ballungsraum bewegt sich morgens in die Stadt hinein und abends wieder heraus. Die erfordert ein perfekt ausgeklügeltes Nahverkehrssystem. Zweifelsohne ist dieses in Tokio vorhanden wo rauf später noch im Reisebericht eingegangen wird.
Am Flughafen Narita angekommen geht es mit einem der vielen Busse zu unserem Hotel im Komplex Sunshine City nahe des Verkehrsknotenpunkts Ikebukuro. Der Flughafen Narita ist ca. 60km von Tokio entfernt. Es gibt viele Busse die bestimmte Stationen in der Stadt anfahren es ist nicht ganz einfach den richtigen Bus zu finden.
Unser Hotel mit dem Namen Sunshine City Prince Hotel befindet sich auf einer großen Einkaufsmall und hat 38 Etagen. Als Ausgangspunkt für die Erkundung Tokios ideal gelegen denn der Bahnhof Ikebukuro befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt. Mit gut 2,5 Millionen Passagieren ist es der zweitgrößte Bahnhof der Welt nach Shinjuku in Tokio, jedenfalls nach dem Passagieraufkommen berechnet.
Am ersten Tag nach der Ankunft machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vertraut und fuhren in das Elektronik Mekka Akihabara an der gleichnamigen Bahnstation mit der Yamanote-Ringline. Die Fahrkarten bekommt man am Automaten und es ist möglich Englisch als Sprache zu wählen. In dem Viertel befinden sich unzählige Elektronikläden. Es ist aber beim Einkauf auf Kompatibilität zu unseren deutschen Normen zu achten und viele Geräte haben keine weltweite Garantie. Wir beließen es beim Bummel durch die Läden.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Shinjuku und besichtigten den Komplex rund um das Rathaus. Ein sehr moderner Stadtteil mit vielen Wolkenkratzern. Das Rathaus hat eine Höhe von 243 Meter. In der 45. Etage befindet sich eine Aussichtsplattform und wenn man Glück hat kann man den Fujisan sehen, Japans höchsten Berg.
Mit der Marunouchi-Line geht es in den Stadtteil Ginza zur gleichnamigen Station. Die Shoppingmeile Ginza bezeichnen manche auch als Champs Elysee Tokios, ich denke ein wenig übertrieben. Es befinden sich dort viele Kaufhäuser und Boutiquen der gehobenen Preisstufe.
Von der Station Higashi-Ginza geht es mit der Tozai-Line nach Asakusa. Hier befindet sich der buddhistische Senso-ji Tempel auch bekannt als Kannon Asakusa Tempel, Tokios ältester und bedeutendster Tempel, seine Geschichte geht bis in das 7. Jahrhundert zurück. Wie fast alles in Tokio wurde auch dieser im 2. Weltkrieg zerstört und später wieder aufgebaut.
Die bedeutendsten Religionen in Japan sind Shinto auch als Shintoismus bezeichnet und der Buddhismus. Shinto bedeutet "Weg der Götter". Das Heiligtum "Schrein" bedeutet "erlauchte Haus" und in ihm finden religiöse Zeremonien statt. Buddhismus und Shintoismus ergänzen sich in Japan, je nach Anlass werden die entsprechenden Zeremonien durchgeführt. Die Japaner sind sehr tolerant in Bezug auf Religion. Viele Japaner gehören beiden Religionen an und zelebrieren die am besten passenden Bräuche der jeweiligen Religion zum entsprechenden Anlass. Bei der Verehrung der Ahnen wir meist auf den Buddhismus zurückgegriffen.
Voraussetzung ist das die jeweilige Religion kein Absolutheitsanspruch stellt. Man bezeichnet dies auch als Synkretismus.
Von Asakusa geht es weiter mit dem Boot auf dem Sumida Fluss bis kurz vor die Rainbow Bridge. Nach kurzem Fußweg an der Station Fune-no-kagakukan steigen wir in die Yurikamome-Line. Die Yurikamome-Line ist eine vollautomatische und führerlose Bahn. Wir fahren mit ihr über die Regenbogenbrücke in den Stadtteil Odaiba zur Station Shibaura-futo und schlendern ein wenig am Wasser entlang.
Die Rainbow Bridge hat eine Länge von knapp 600 Metern und wurde 1993 fertig gestellt.
Der Verkehr auf der Brücke findet in zwei Ebenen statt. Auf der unteren Ebene fährt die Yurikamome-Linie und auf der unteren Ebene befindet sich eine Schnellstrasse.
Odaiba ist ein Stadtteil der sich in Tokio auf zwei künstlich angelegten Inseln befindet. Dort befindet sich ein Strand, Shoppingcenters, Hotels und auch der TV-Sender Fuji-TV hat seinen Sitz dort.
Der Kaiserpalast befindet sich im Stadtteil Chiyoda. Früher befand sich an der Stelle die Burg Edo welche im Jahre 1457 gegründet wurde. Der Kaiserpalast ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Er wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in den späten Sechzigern wieder aufgebaut.
Der Bahnhof Tokio befindet sich in unmittelbarer Nähe.
Eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Tokio ist gerade zu Rushhour ein besonderes Erlebnis. Wir haben alle Strecken in Tokio zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt.
Nikko
Die Stadt Nikko befindet sich ca. 150 km von Tokio entfernt. Die Stadt liegt an den Bergen und wird auch als Sonnenschein - Stadt bezeichnet. Westlich von der Stadt befindet sich der Nikko Nationalpark. Wir sind wegen der bekannten Tempel und Schreine hier.
Wir sind mit dem Tobu Express von Asakusa nach Nikko gefahren und für das letzte Stück benutzten wir einen kleinen Vorortzug.
Der Tosho-gu Schrein, Futarasan Schrein und der Rinno-ji Tempel wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Der Tosho-gu Schrein wurde im Jahre 1617 erbaut und ist ein Shinto Schrein ein Heiligtum des Shinto Glaubens.
Am Stall der heiligen Pferde befindet sich befindet sich eine Wandschnitzerei welche heute das Wahrzeichen von Nikko ist, die drei Affen. Sie symbolisieren die auch bei uns bekannte aber oft falsch ausgelegte "Weisheit": nichts böses hören, nichts böses sagen, nichts böses sehen". Die soll aber nicht Ignoranz bedeuten, sondern man soll versuchen in allen Dingen das Gute zu sehen.
Die Ursprünge des Futarasan Schrein gehen auf das 8. Jahrhundert zurück auch er ist ein Shinto Schrein.
Der Rinno-ji ist ein buddhistischer Tempel auch seine Ursprünge gehen auf das 8. Jahrhundert zurück.
Shinkansen
Der Shinkansens wurde 1964 in Dienst gestellt. Shinkansens bedeutet übersetzt ungefähr "Neue Hauptlinie". Bis heute hat es keinen tödlichen Unfall gegeben. Er fährt auf einer eigenen Trasse getrennt vom Rest des anderen Verkehrs. Nicht das erreichen von Superlativen in Höchstgeschwindigkeit ist seine Aufgabe sondern die schnelle Beförderung großer Menschenmengen. Trotzdem erreicht er auf einigen Strecken eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 200 km/h. Die entenschnabelförmige Spitze soll den Tunnelknalleffekt verringern.
Auf der Strecke Tokio - Kyoto - Osaka verkehren drei verschiedene Züge, in erster Linie unterscheiden sie sich durch die Häufigkeit der Stopps auf der Strecke. Der Nozomi mit den wenigsten Stopps, der Hikari mit etwas mehr Stopps und der Kodama der fast überall hält. Wahrlich eine Meisterleistung an Logistik steckt hinter den kurzen Intervallen mit dem die Züge fahren (siehe Bild rechts unten). Die Züge fahren in der Rushhour in einem Takt von unter 5 Minuten das entspricht dem Takt der Berliner U-Bahn.
Kyoto
Kyoto befindet sich ca. 400 km südwestlich von Tokio und hat ca. 1,5 Millionen Einwohner. Wir sind mit dem Shinkansens nach Kyoto gefahren, Osaka ist nur noch 40km entfernt von Kyoto. Kyoto ist das kulturelle Herz Japans. Viele bedeutende Tempel und Schreine Japans befinden sich hier.
Der goldene Pavillon Kinkaku-ji ist ein buddhistischer Tempel welcher im Jahre 1397 errichtet wurde. Außer das Erdgeschoß ist er mit Blattgold bedeckt. Er gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Der Heian Schrein Heian-jingu ist ein Shinto Schrein der erst im Jahre 1895 errichtet wurde. Der große Bogen ist ein aus Stahlbeton 1929 errichtetes Bauwerk und ist der größte Bogen Japans.
Der Silbertempel Ginkaku-ji oder auch silberne Pavillon ist ein buddhistischer Tempel der im Jahre 1482 errichtet wurde. Ursprünglich sollte er als Gegenstück zu Goldenen Pavillon mit Silber bedeckt werden. Er befindet sich am Ende des Philosophenwegs.
Der Philosophenweg Tetsugaku no michi ist 1,8 km lang. Ikutaro Nishida und Hajime Kawakami beide ehemalige Professoren der Kyoto Universität benutzten den Weg zur Meditation. Der Philosophenweg führt entlang eines Kanals der gesäumt von Kirschbäumen ist.